Deutsches Schiffahrtsmuseum Eingangsbereich

Bei dem Erweiterungsbau des Deutschen Schifffahrtsmuseums handelt es sich um einen ein- bis zweigeschossigen Museumsbau, der in Teilbereichen unterkellert ist. Aufgrund des anstehenden wenig tragfähigen Kleibodens erfolgte die Gründung des Erweiterungsbaus auf ca. 350 Teilverdrängungsbohrpfählen. Wegen des hohen Grundwasserstandes wurden die Kellerbereiche als „Weiße Wanne“ geplant. Der Verwaltungs- und Techniktrakt wurde als Stahlbetonskelettbau ausgeführt. Über den eingeschossigen Ausstellungsflächen (Geschosshöhe ca: 8,0 m) ist eine Stahlbetondachdecke auf Stahlträgern angeordnet worden, die wiederum auf Stahlbetonstützen und -wänden lagert. Die tragende Konstruktion des steilen Spitzdaches über der Bootshalle besteht größtenteils aus Leimbindern, die nochmals auf auskragenden Stahlträgern montiert sind. Lediglich die frei auskragenden Endbereiche des Daches wurden als Stahlkonstruktion konzipiert.

Durch den anspruchsvollen Entwurf des Architekten ergaben sich komplexe Randbedingungen, die bei der Tragwerksplanung zu beachten waren. Beispielhaft sei hier das steile Spitzdach genannt, dessen Tragwirkung nur mit einer räumlichen Betrachtung zu erfassen war. Über dem „Miniport“ (Becken zum Befahren mit funkferngesteuerten Schiffsmodellen) wurde wegen der zu großen zu überbrückenden Spannweite bei kleiner zur Verfügung stehenden Bauhöhe eine Verbundträgerdecke ausgeführt. Um die Kriechverformungen möglichst früh eintreten zu lassen, wurden die Träger nach dem Ausschalen der Decke für drei Monate mit Krangewichten aus Beton belastet.

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